Ein Grafikdesigner macht „irgendwas mit Gestaltung“ oder „was Kreatives“. Eine vage Vorstellung hat wohl fast jeder. Aber was macht ein Grafikdesigner eigentlich genau? Was designt er? Was gehört zu den Tätigkeiten eines Grafikdesigners? Antworten darauf gibt der folgende Text.
Grafikdesign ist allgegenwärtig
Wir sind von unzähligen Dingen umgeben, die von einem Grafikdesigner gestaltet wurden: Die Zahnpastatube morgens im Bad, die Zeitung am Frühstückstisch, die Wetter-App am Handy, das U-Bahn-Schild auf dem Weg zur Arbeit, das Logo auf der Bäckertüte, die Internetseite des Onlinehändlers. Die Arbeit von Grafikdesignern ist allgegenwärtig – auch wenn uns das in den seltensten Fällen bewusst ist.
Ein Grafikdesigner ist Experte für Gestaltung – in verschiedensten Bereichen
Natürlich gestaltet nicht jeder Grafikdesigner alles. Das wäre bei der Vielzahl an Einsatzbereichen auch schier unmöglich.
Mögliche Tätigkeitsfelder im Bereich des Grafikdesign sind: Corporate Design, Branding, Werbung, Messe- und Ausstellungsdesign, Buchgestaltung, Editorial Design, Webdesign, Verpackungsdesign, Type Design, Interaction Design, Motion Design, UX Design uvm.
Ein Grafikdesigner kann in einer Werbeagentur arbeiten, in einem Unternehmen, einem Verlag, bei einem Fernsehsender, in einem Designbüro oder als Freelancer. Abhängig vom Tätigkeitsfeld, der Firmenstruktur und den Auftraggebern sieht der Arbeitsalltag jedes Grafikdesigners anders aus. Die folgende Beschreibung basiert auf meiner eigenen Tätigkeit als selbstständige Grafikdesignerin mit Schwerpunkt im „klassischen“ Grafikdesign.
Worum geht es bei der Arbeit eines Grafikdesigners?
1. Grafikdesigner sind sichtbar-Macher und Übersetzer
Bei Grafikdesign geht es nicht (nur) darum, Dinge ein bisschen „hübsch zu machen“. Aufgabe und Ziel guten Grafikdesigns ist es, Inhalte auf den Punkt zu bringen, sichtbar und spürbar zu machen. Um das zu erreichen, muss sich ein Grafikdesigner oft in neue Themengebiete einarbeiten.
Die Position als Außenstehender hilft ihm dabei, Spezialthemen für „normale Leute“ verständlich zu visualisieren – quasi zu übersetzen. Um einen komplexen Zusammenhang auf das Wesentliche zu reduzieren, muss man ihn erst verstehen. Daher ist die Tätigkeit des Grafikers oft anspruchsvoll und vielfältig.
2. Grafikdesigner sind Berater
Neben der Gestaltung ist die Kundenberatung wesentliche Aufgabe eines Grafikdesigners. In größeren Agenturen gibt es dafür eigene Berater, die zwischen Grafikabteilung und Kunden „geschaltet“ sind.
Ich persönlich halte den direkten Austausch zwischen Grafikdesigner und Auftraggeber für sehr wertvoll. Informationen werden ohne Umwege und „Verluste“ weitergegeben. Ideen können gemeinsam entwickelt und beurteilt werden. Durch eine direkte Zusammenarbeit verlaufen Projekte produktiver, schneller und kostengünstiger.
3. Grafikdesigner erstellen Konzepte
Ein gutes Konzept sollte die Basis jeder Kommunikations-Maßnahme sein. Wer ist meine Zielgruppe? Was ist meine Kernbotschaft? Grundlegende Fragen wie diese können Grafikdesigner und Auftraggeber gemeinsam klären. Daraus entwickelt sich ein Konzept, welches Ziel erreicht werden soll und wie die Kernbotschaft lautet. Aufgabe des Grafikdesigners ist es im nächsten Schritt, auf dieser Basis ein visuelles Konzept zu entwickeln, das die Werte und Inhalte transportiert.
4. Grafikdesigner sind Gestalter
Jetzt erst geht es an die Umsetzung. Dies ist der Tätigkeitsbereich eines Grafikdesigners, den man üblicherweise vor Augen hat: Die professionelle Gestaltung von Designelementen und Kommunikationsmitteln.
Grundlage für ein optimales Design sind Erfahrung und Gespür für Proportionen, Formen und Farben, Typografie und Bildsprache. Und Kreativität und Ideenreichtum dürfen natürlich nicht fehlen.
Die meisten Designprojekte werden digital am Computer umgesetzt. Dafür sind gute Softwarekenntnisse in den Grafik- und Bildbearbeitungsprogrammen notwendig.
Die Designvorschläge werden mit dem Auftraggeber abgestimmt und danach weiter ausgearbeitet.
5. Grafikdesigner sind Produktionsprofis
Welche Druckerei bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis? Wo kann ich das Roll-up produzieren lassen? Welches Papier ist für den Briefbogen des Auftraggebers geeignet? Ein Grafikdesigner kümmert sich auch um die Produktion von Kommunikationsmitteln. Er findet geeignete Dienstleister und holt Vergleichsangebote ein. Nach Abstimmung der Gestaltung erstellt der Grafiker die passenden Produktionsdaten und leitet diese an den Hersteller weiter.
Das Leistungsspektrum eines Grafikdesigners – Beispiele:
Konzeption, Gestaltung und Produktionsabwicklung von Printmedien:
Geschäftsausstattung: Briefbogen, Visitenkarten, Firmenstempel, Präsentationsvorlagen, Give-aways
Publikationen: Broschüren, Kataloge, Geschäftsberichte; Flyer, Faltblätter; Bücher; Zeitschriften, Kundenmagazine
Informations- und Werbematerial: Plakate, Banner, Anzeigen
Informationsdesign: Infografiken, Icons, Piktogramme; Leitsysteme, Hinweisschilder
Screendesign / Digitale Lösungen:
Websites, Landingpages, Social Media Content, Headerbilder
Mit welchen Programmen arbeitet ein Grafikdesigner?
Die drei gängigsten Programme für professionelles Grafikdesign sind:
InDesign: Seiten-Layouts für Print und Digital Publishing (wie Broschüren, Plakate, eBooks)
Photoshop: Bildbearbeitung und Erstellung von digitalen Medien
Illustrator: Erstellung von Vektorgrafiken (wie Logos, Icons und Illustrationen)
Wer darf sich Grafikdesigner nennen?
Die Berufsbezeichnung Grafikdesigner ist nicht geschützt.
Den Titel Diplom-Designer hingegen darf nur führen, wer ein entsprechendes Hochschulstudium erfolgreich absolviert hat. Also zum Beispiel Diplom-Kommunikationsdesigner, Dipl.-Des. Dasselbe gilt für die Titel „Bachelor of Arts“ und „Master“.
Sie möchten noch mehr wissen? Sprechen Sie mich an!
Ich bin Diplom-Kommunikationsdesignerin (FH) und damit Expertin für Grafikdesign. Wenn Sie Fragen zur Arbeit eines Grafikdesigners oder zu einem Designprojekt haben, melden Sie sich gerne bei mir.
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