Sind Sie auch fasziniert, wie allgegenwärtig Social Media ist? Und verlieren manchmal den Überblick über die verschiedenen Netzwerke und Begriffe? Genau so ging es mir: eine Mischung aus Faszination, Skepsis und Verwirrung.
Klar ist: Social Media Marketing wird uns noch eine ganze Weile begleiten. Für kleine und große Unternehmen bieten die sozialen Netzwerke hervorragende Möglichkeiten für das Marketing, die man unbedingt kennen und nutzen sollte.
Also rein ins Thema Social Media Marketing! dachte ich mir. Bei dem 32-stündigen Lehrgang „Social Media Manager“ habe ich einen guten Überblick bekommen, Aha-Erlebnisse gehabt und viele Erkenntnisse gewonnen. Meine zehn grundlegenden Learnings zum Thema Social Media Marketing teile ich hier mit Ihnen.
1. Social Media ist wie eine Party
Die Website und mein Blog sind die Basis, quasi meine Firmenzentrale im Internet. Sie sind immer da, man kann jederzeit vorbei schauen und findet immer das (mehr oder weniger) Gleiche vor.
Wenn ich etwas erleben oder Leute treffen möchte: Auf in die sozialen Netzwerke! Dort ist immer Party: es ist viel los, es ist laut, man schnappt verschiedene Gespräche und Eindrücke auf. Man kann sich zu einer Gruppe gesellen, die einen interessiert. Etwas mitplaudern oder nur zuschauen. Die brandheiße Anekdote aus dem Büro erzählen. Durch veschiedene Räume wandern, neue Leute kennenlernen oder alte Bekannte wieder treffen.
Am nächsten Tag erinnert man sich nur noch an einzelne Eindrücke: den besonders lauten Typen mit dem extravaganten Anzug. Die kleine Rothaarige, die einen Witz nach dem anderen rausgehauen hat. Und an die ergreifende Geschichte, die die Nachbarin des Gastgebers erzählt hat, bei der man kurz das Taschentuch zücken musste.
2. Mehrwert, Mehrwert, Mehrwert
Auf Instagram werden über 700.000 Stories geteilt. Auf YouTube werden 500 Stunden Content hochgeladen. Und das jeweils pro Minute!
Um hier die Aufmerksamkeit meiner Zielgruppe zu erreichen, muss ich ihr vor allem eines bieten: Mehrwert!
Ich sollte immer überlegen: Was hilft meiner Zielgruppe? Was ist für sie relevant? Mehrwert kann zum Beispiel sein: sofort anwendbare Tipps, Fragen & Antworten, Support, Anleitungen / How To’s , Reports oder Studien, Wissensvermittlung mit Aha-Effekten, Erlebnisberichte, unterhaltsames oder unnützes, lustiges Wissen.
3. Social Media Aktionen brauchen ein klares Ziel
Bei meinen Social Media Aktionen sollte ich mir im Vorfeld immer ein klares Ziel setzen:
>> Was (z.B. 2.000 Fans / 5.000 Follower) möchte ich
>> bis wann (z.B. 31.12.2022)
>> womit (z.B. 1 Post täglich auf Instagram / 2 Posts wöchentlich auf LinkedIn)
erreichen?
4. Mit einem Thema klar und konstant positionieren
Um im Gedächtnis zu bleiben, sollte ich mich mit einem Thema klar und konstant positionieren. Das gilt für klassisches Marketing genauso wie für Social Media Marketing.
Auch wenn wir mehrere Talente und Interessen haben und gerne eine bunte Mischung dazu präsentieren würden: das führt in der Informationsflut der sozialen Medien zu Verwirrung oder geht schlichtweg unter. Es ist zielführend, sich auf ein Thema zu fokussieren und damit konsequent sichtbar zu werden. Nur so kann sich bei meinem (potentiellen) Kunden / Follower ein klares Bild entwickeln, wofür ich als Unternehmer stehe.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, seine Positionierung klar zu definieren. Aber hier liegt ein weiterer Grund, dieses Thema anzugehen oder nachzuschärfen.
5. Wie eine Schrebergarten-Siedlung: Social Media Netzwerke
Endlich kann ich auch meiner 80-jährigen Mutter erklären, wie ein Social Media Netzwerk funktioniert. Ich habe es ausprobiert, es klappt! Unsere wunderbare Dozentin hat das Grundprinzip der gängigen Social Media Netzwerke mit einer Schrebergarten-Siedlung verglichen:
Das persönliche Profil ist vergleichbar mit der eigenen Schrebergarten-Parzelle. Das ist die Basis. Jedes Mitglied des Schrebergarten-Vereins hat so eine Parzelle. Dort pflanzt man schöne Blumen und vielleicht etwas Gemüse.
Zwischen den Parzellen der Schrebergarten-Siedlung verlaufen Wege: im sozialen Netzwerk der Newsfeed. Dort laufen verschiedene Leute vorbei, die Schilder mit Botschaften hoch halten. Zwischendurch kommt mal jemand mit einem blinkenden Leuchtschild vorbei: „Kauft meine Erdbeeren!“ – das sind die Ads / Werbeanzeigen.
In einigen Netzwerken gibt es Diskussionsgruppen – vergleichbar mit dem Bierstüberl in der Schrebergartensiedlung. Dort treffen sich die Anwohner und auch ein paar Gäste von außerhalb auf ein Bier. Es wird geratscht, diskutiert, geschimpft und philosophiert. Oft geht es auch etwas derb zu. Meist finden sich Leute zusammen, die sich für dasselbe Thema interessieren – wenn auch oft mit gegensätzlichen Standpunkten.
In vielen sozialen Netzwerken kann man Unternehmensseiten betreiben. Im Schrebergarten wären das kleine Verkaufsbuden. Hier verkaufen einige der Anwohner ihre Produkte: Marmelade aus den Garten-Erdbeeren oder selbst genähte Täschchen. Nur Anwohner, die auch eine Schrebergarten-Parzelle besitzen, dürfen solch einen Laden eröffnen. Genauso benötigt man auch als Basis für eine Unternehmensseite in den sozialen Netzwerken ein persönliches Profil.
6. „Done is better than perfect“
Perfektionismus ist gut. Aber er kann auch dazu führen, dass nie etwas fertig wird. Ich kenne dieses Problem – daher fand ich den folgenden Spruch sehr hilfreich: Done is better than perfect. Raus aus der Perfektionismusfalle.
Oft bremst uns der eigene Perfektionismus: „Das kann ich noch nicht veröffentlichen, es ist noch nicht 100 % perfekt.“ oder: „An dem einen Satz muss ich noch feilen.“ Das führt dann dazu, dass der Blogartikel nie veröffentlicht wird, die Website nie online geht, kein Instagram Post die Zielgruppe erreicht.
Also ruhig mal mutig sein und auf „veröffentlichen“ drücken. Man kann dann (in den meisten Fällen) immer noch dran feilen. Es wäre doch schade um die gute Idee, die bereits investierte Arbeit, wenn sie immer in der Schublade oder auf der Festplatte vor sich hin schlummert. Und: meist sind wir selbst viel kritischer mit uns als unsere Lieblingskunden …
In der Raumfahrt oder bei einer Herz-OP sollte dieser Leitsatz sicherlich nicht gelten. Aber für Posts auf Social Media, die man in hoher Frequenz „raushauen“ möchte und die ohnehin recht kurzlebig sind, erscheint es mir durchaus sinnvoll.
7. Es geht immer um Emotionen
Wie können wir aus der unendlichen Informationsflut heraus stechen und beim Betrachter im Gedächtnis bleiben? Indem wir Emotionen ansprechen: Glück, Spannung, Neugier, Stolz, Freude – aber auch Angst und Neid.
Denn ein Post, der eine Emotion anspricht, bleibt länger im Gedächtnis. Die meisten Kaufentscheidungen treffen wir unbewusst, und unser Unterbewusstsein ist sehr empfänglich für Emotionen.
Um diesen Aspekt für mein Social Media Marketing zu nutzen, sollte ich mir überlegen: Auf welche Emotion reagiert meine Zielgruppe? Kann ich Beruhigung oder eine Lösung für ein Problem bieten? Oder spreche ich die „Fear of Missing out“ an? Also die Angst, etwas zu verpassen – die ich mit brandaktuellen Infos und Insiderberichten befriedigen kann?
Auf jeden Fall: Ran an die Emotionen!
8. Der Kunde ist immer der Held
Storytelling ist in aller Munde. Unsere Kunden erreichen wir mit guten Geschichten. Und in diesen Geschichten sollte vor allem einer der Held sein: unser Kunde!
Für diesen geht es nicht darum, was ich als Unternehmer Tolles geleistet habe. Was meine Firma alles kann. Es geht darum, was mein Kunde davon hat. Was es in seinem Leben bewirken und verbessern kann. Welches seiner Probleme gelöst wird. Und inwiefern sein Leben dadurch leichter, schöner, glorreicher wird.
9. Lass es knallen: Der Texteinstieg muss sitzen
Bei einem Post auf Instagram bringt es nichts, wenn der Text langsam los plätschert und dann im dritten Absatz erst richtig Fahrt aufnimmt. Bis dorthin werden nämlich kaum Leser kommen. Alle anderen haben längst weiter gescrollt zum nächsten Post.
Ich habe genau eine Chance, den Leser auf meinen Text neugierig zu machen und zum Weiterlesen zu animieren: Mit der Überschrift und dem ersten Satz. Daher sollte dieser den Nerv des (Wunsch-)Lesers treffen.
Und damit sind wir wieder bei den Themen Mehrwert und Emotionen: Was sind die Sorgen meines Lesers? Wobei kann ich ihm helfen? Welchen Mehrwert kann ich ihm bieten? Wie kann ich ihn unterhalten? Die Headline muss sitzen, damit der folgende Text gelesen wird.
10. Rechtliches beachten
Auch wenn dies nicht der schillerndste Aspekt beim Thema Social Media Marketing ist: Rechtliche Vorgaben sollten immer genau überprüft und eingehalten werden. Auch wenn es oft mühsam ist, sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:
>> Impressum nicht vergessen! Das gilt auch für Social Media.
Die Impressumspflicht gilt für alle Social Media Präsenzen von Unternehmen und unternehmerisch arbeitenden Menschen in Deutschland. Ohne Ausnahmen.
Je nach Netzwerk wird das Impressum in der Bio, in einem speziellen Impressums-Feld, in der Profilbeschreibung oder als statische Seite eingebunden.
Einzelheiten zur Impressumspflicht erfährt man im Verbraucherportal des Bundesministeriums der Justiz.
Und auch sonst gibt es einige rechtliche Aspekte zu beachten:
>> Datenschutz in sozialen Netzwerken
>> Urheberrecht und Nutzungsrecht bei Bildern beachten; Urheber und Quellen kennzeichnen
>> Kennzeichnung von Werbung: Kennzeichnungsmatrix der Landesmedienanstalten
Hier gilt grob der Grundsatz: Wenn eine Gegenleistung erfolgt ist, gilt die Kennzeichnungspflicht.
Wirkungsvolle Unternehmenskommunikation mit Social Media Marketing
Warum ich den Lehrgang zum Social Media Manager gemacht habe? Damit ich meine Kunden optimal bei ihren Social Media Aktivitäten unterstützen kann.
Als Grafikdesignerin erstelle ich regelmäßig Social Media Content für meine Kunden: Facebook Ads, Instagram Posts oder Headerbilder für LinkedIn und Xing. Hier möchte ich das Beste herausholen für den jeweiligen Kanal. Damit Ihr Social Media Marketing das Ziel erreicht, das Sie sich gesetzt haben. Oder das wir gemeinsam definieren.
Haben Sie eine Frage zum Thema Social Media Marketing oder kann ich Sie bei der visuellen Umsetzung unterstützen? Ich freue mich, von Ihnen zu hören.